Rezension von Diego Drachenzahn


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von HABA bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Optisch steht "Diego Drachenzahn" den anderen HABA-Spielen in nichts nach. Liebevoll gezeichnete Spielbretter bzw. gestaltetes Spielmaterial sind ein Highlight für alle "kleinen Spieler". Auch die Qualität des Spielmaterials ist auf Kinderhände ausgerichtet - lediglich die etwas wacklige Rampe sollte etwas pflegeleicht behandelt werden - hier wäre eine etwas stabilere Konstruktion angebrachter gewesen.

Regeln gibt es bei "Diego Drachenzahn" nicht viele, weswegen man die Anleitung in weniger als 5 Minuten komplett durchgelesen hat.

Thema & Ziel des Spiels
Diego ist ein Drache und er zielt mit seinem Feueratem oft daneben und steckt allerlei Dinge in Brand. Im Spiel "simulieren" rote Kugeln den Feueratem von Diego und zeige so an, welche Gegenstände verbrannt wurden. Wer gut zielt und gute die anderen Drachenspieler einschätzt, gewinnt Punkte und das Spiel.

Spiel-Vorbereitungen
Das "Drachenstadion" mit dem abschüssigen Spielfeld wird in die Tischmitte gestellt. Jeder Spieler erhält 6 Karten (einer Farbe) und einen Drachen, der auf das Anfangsfeld der Punkteleiste gesteckt wird. Die 24 Plättchen werden verdeckt gemischt und der Startspieler erhält die 3 Feuerkugeln.

Spielablauf
Das Spiel geht reihum. Ist ein Spieler an der Reihe zieht er ein Plättchen und sieht es sich an - diesen Gegenstand muss er versuchen mit seinen Kugel zu treffen. Die 3 Kugeln werden in die 3 Vertiefungen gelegt und der Spieler versucht nun nacheinander die 3 Kugeln in das gewünschte Feld rollen zu lassen.

Nachdem die 3 Kugeln gerollt sind, müssen die Mitspieler nun mithilfe ihrer Karten tippen, welchen Gegenstand der Drachen-Spieler treffen wollte.

Der Drachenspieler erhält für jede richtig gerollte Kugel einen Punkt. Die Mitspieler erhalten ebenfalls einen Punkt, wenn diese auf den richtigen Gegenstand getippt haben.

Nun ist der nächste Spieler an der Reihe, die Kugeln zu rollen. Es gewinnt der Spieler, der nach 3 kompletten Runden die meisten Punkte sammeln konnte.

Fazit
Diego Drachenzahn steht auf der Nominierungsliste zum Kinderspiel des Jahres 2010 und sollte somit ein gutes Spiel sein. Ein gutes Spiel ist Diego Drachenzahn auch geworden, wobei es in meinen Augen im direkten Vergleich mit anderen "großen" Spielen von HABA etwas abfällt.

Zunächst zum Material: Dies ist, wie von HABA gewohnt, sehr detailliert und liebevoll gestaltet und es gibt qualitätsmäßig keine großen Beanstandungen. Lediglich das schräge Spielbrett neigt hin und wieder dazu etwas durchzuhängen, was dem eigentlich Spielspaß aber keinen Abbruch tut. Das Spielalter ist mit "ab 5" angegeben - eine zutreffende Einschätzung, da die Regeln sehr schnell erklärt sind.

Knackpunkt des Spiels ist die Fähigkeit der Kinder, das gewünschte Feld mit den Kugeln zu treffen. Je ungenauer hier gespielt wird (was bei den Kleinen zunächst wohl der Regelfall sein dürfte), desto eher wird von den Mitspielern gerätselt, welches Feld wohl anvisiert worden ist. Je besser die Zielfertigkeiten werden, desto klarer ist es oft, welches Ziel die Kugeln haben sollten. Gerade diese Tatsache nimmt dann teilweise etwas den Spielspaß aus dem Spiel, weil es einerseits keine "große" Herausforderung mehr ist, das passende Feld zu treffen und es andererseits deutlicher wird, welches Feld das Ziel sein soll. Die kurze Spieldauer hingegen sorgt dafür, dass man das Spiel hervorragend "irgendwo dazwischen schieben" kann.

Insgesamt hängt der Spielspaß für Kinder (Erwachsene werden das Spiel schnell langweilig finden) von deren Fähigkeiten ab. Daher würde ich das Spiel (trotz der Nominierung zum Spiel des Jahres) nur bedingt empfehlen - hier sollte man genau die Fähigkeiten des Kindes abschätzen. Der Grat zwischen "tollem Spiel" und "eigentlich recht langweilig" liegt bei "Diego Drachenzahn" recht nah beisammen.



07. Juli 2010 - (tp)

Rezensionsbilder