Rezension von Zombies!!! 5: Totencampus


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von Pegasus Spiele bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Neben Munchkin ist Zombies die 2. Endlosreihe des Pegasus-Verlags. Nach der "großen" Erweiterung "Zombies 4" kommt "Zombies 5" nun wieder als kleine Box daher - will heißen: keine großen Neuheiten. Das Cover ist erneut recht brutal gestaltet (nein, auch der 5. Teil ist nichts für Kinder) - die Karten stehen dem in nichts nach. Im Gegensatz zu Zombies 4 sind die Karten in meinen Augen wieder etwas brutaler geworden; so wie in der ersten Erweiterungen. Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder selbst entscheiden. Neben neuen Karten und Stadt-Kärtchen finden sich in der Verpackung auch neue (diesmal blaue) Marker: Mut-Marker, die gewohnt klein und unhandlich daherkommen.

In Sachen Anleitung tut sich bei der Zombies-Reihe auch nicht viel neues: Schwarz-weiße Anleitung ohne Bilder auf einem kleinen Faltblatt. Nicht hübsch, aber nach 5 Teilen gewöhnt man sich langsam daran. Der Ersteindruck überrascht daher nicht: Zombies 5 bietet genau das, was man als Kenner der Reihe erwarten kann.

Thema & Ziel des Spiels
Nach Stadt, Armeegelände, Einkaufzentrum und Wald muss diesmal der Campus als Schauplatz herhalten, der von menschenfressenden Zombiehorden überrannt wurde. Die Spieler versuchen daher noch immer entweder den Hubschrauberlandeplatz zu erreichen oder 25 Zombies zu töten. Wem dies als erstes gelingt, gewinnt das Spiel.

Spiel-Vorbereitungen
Wie im Basisspiel bzw. wie bei den Erweiterungen beschrieben. Zusätzlich erhält jeder Spieler 3 der neuen Mut-Marker.

Spielablauf
Wie auch die vorigen Erweiterungen kann Zombies 5 auf 2 Arten gespielt werden: entweder man ersetzt die Karten und Wege-Kärtchen des Basisspiels durch die neuen Karten und Campus-Kärtchen oder man mischt einfach alles zusammen. Das macht Zombies größer (und ich meine hier: wirklich groß!) und länger. Ansonsten gelten die Regeln des Basisspiels.

Die einzige Änderung im Spielverlauf stellen die neuen Mut-Marker dar. Jedes Mal, wenn der Würfel während eines Kampfes beim Angriff eine 6 zeigt erhält der Spieler einen weiteren Mut-Marker - zeigt der Würfel eine 1, muss man einen Marker abgeben. Am Ende eines Zuges darf ein Spieler maximal so viele Karten auf der Hand halten, wie er Mut-Marker besitzt - mindestens aber eine Karte. Hat ein Spieler zu Beginn seines Zuges mehr Mutmarker auf der Hand als Karten, darf er so viele Karten nachziehen, bis er die gleiche Anzahl an Marker und Karten besitzt. Ein Spieler darf nie mehr als 5 Mut-Marker haben.

Fazit
Während mich bei Munchkin der Mangel an Neuheiten pro Erweiterung nicht sonderlich stört, finde ich diesen Mangel bei der Zombies-Reihe etwas ärgerlich. Die neuen Mut-Marker ändern am eigentlichen Spielprinzip nichts - ob man mutig oder feige ist, hängt einzig allein am Würfelglück (wie fast alles bei Zombies). Strategischen Tiefgang bringt also auch Zombies 5 nicht - das erwarte ich aber auch gar nicht. Zombies ist und bleibt ein Spiel, bei dem man gut sein Gehirn abschalten kann. Es macht Spaß (zumindest, wenn man sich nicht am Thema und der brutalen Darstellung stört) und bietet kurzweilige Unterhaltung. Trotzdem hätte ich mir die eine oder andere Änderung gewünscht, die sich auch auf das eigentliche Spiel auswirkt. Ein Beispiel wäre hier z.B. das alternative Spielziel aus der 2. Erweiterung.

Was das Spielmaterial betrifft kann ich mich nur wiederholen: Die Qualität ist ok, auch wenn die Marker zu klein und die Campus-Karten auf einem glatten Tisch zu rutschig sind.

Ich will an dieser Stelle Zombies 5 nicht verfluchen, denn es reiht sich nahtlos in die bisherige Reihe ein. Mir hat Teil 1 Spaß gemacht und da sich am Spielprinzip nichts geändert hat, macht auch Teil 5 Spaß. Ob man aber wirklich diese Erweiterung benötigt, muss jeder selbst entscheiden. Für Fans der Reihe spricht nichts gegen einen Kauf. Wer hingegen in der Zombies-Welt mal etwas neues erleben will muss sich bis Teil 6 oder 7 gedulden. Eventuell gibt es hier Neuerungen, auch wenn ich nicht wirklich daran glaube. In dieser Hinsicht gleicht Zombies dem Kartenspiel Munchkin: Ein Ende ist nicht in Sicht - ich sehe es mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil es mir nachwievor gefällt, weinend, weil ich gerne etwas neues sehen möchte. Und so langsam gewinnt das weinende Auge leider die Oberhand.



27. September 2009 - (tp)

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