Rezension von Monopoly City


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von Parker/Hasbro bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Wenn Monopoly auf der Packung steht, weiß man, was drin ist - egal ob nun "City", "Spongebob" oder eine Stadtedition hinter dem bekannten Namen steht. So findet sich auch bei Monopoly City das erwartete Spielmaterial: der bekannte Spielplan (unterteilt in diverse Stadtteile, hier aber erweitert durch Bauflächen für die 3D-Gebäude), 2 Würfel, hübsche Spielfiguren aus Metall, Stadtteil- & Ereigniskarten sowie eine Menge Spielgeld. Neu hinzugekommen sind bei der City-Edition ein elektronischer Makler (der für das Versteigern sowie das Bauen benötigt wird) sowie eine ganze Reihe von Plastikgebäuden in 3D. Während die Spielfiguren sehr gelungen sind, wirken die Spielkarten sehr dünn und etwas minderwertig. Die 3D-Gebäude sind in Ordnung - zwar nicht besonders hübsch aber eine nette Auflockerung des Spielplans.

Die Anleitung ist zwar in meinen Augen etwas durcheinander geraten, was die Reihenfolge der Regelerklärungen betrifft, da die Anzahl der Regeln aber überschaubar ist, fällt dies nicht sonderlich ins Gewicht. Die Farbwahl ist gewöhnungsbedürftig.

Thema & Ziel des Spiels
Monopoly - das klassische Spiel um Grundstücke, Millionen und die Gefahr Bankrott zu gehen. Mit Monopoly City wird die Stadt erstmals in 3D aufgebaut und es ist erstmals entscheidend, welche Gebäude man auf den eigenen Grundstücken errichtet.

Das Spielziel ist aber nach wie vor gleich geblieben: Möglichst viel Geld zu verdienen und die Mitspieler in den Ruin treiben.

Spiel-Vorbereitungen
Der Spielplan kommt in die Tischmitte, Spielgeld, Stadtteilkarten und Gebäude werden sortiert bereit gelegt - ebenso der gemischte Stapel Ereigniskarten sowie der "Elektronische Makler". Die Karte "Mietfrei" wird an das "Frei Parken"-Feld gelegt.

Jeder Spieler erhält eine Übersichtskarte, wählt eine Spielfigur und stellt diese auf "Los". Als Startkapital erhält jeder Spieler 37.700.000.

Zuletzt entscheiden die Spieler gemeinsam über die Spieldauer: Entweder dauert das Spiel solange, bis nur noch ein Spieler übrig ist (alle anderen sind bankrott) oder man einigt sich auf ein maximale Dauer (z. B. 1 Stunde). Vor Spielbeginn wird der "elektronische Makler" angeschaltet.

Spielablauf
Das Spiel geht reihum. Ist ein Spieler an der Reihe, führt er folgende 3 Schritte durch:
  • Würfeln: Der Spieler würfelt mit beiden Würfeln und bewegt anschließend seine Spielfigur entsprechend viele Felder im Uhrzeigersinn vorwärts.
  • Zielfeld prüfen: Ist der Spieler auf einem Stadtteil ohne Besitzer gelandet, kann er diesen entweder zum regulären Preis kaufen oder er muss ihn versteigern. Ist der Spieler auf einem fremden Stadtteil gelandet, muss er an den Besitzer Miete zahlen. In den anderen Fällen führt der Spieler die auf dem Feld angegebene Aktion durch, z. B. eine Ereigniskarte ziehen, die "Frei Parken"-Karte nehmen oder ins Gefängnis gehen.
  • Bauen: Der Spieler kann als letzte Aktion auf einem beliebigen eigenen Stadtteil ein Gebäude errichten. Dazu drückt er die "Bauen"-Taste auf dem Makler und bekommt angezeigt, wie viele Gebäude oder ob er einen Bahnhof errichten kann - danach kann er das/die Gebäude auf beliebigen Stadtteilen errichten. Pro Stadtteil dürfen 8 Blocks bebaut werden (Ausnahme: Stadion, Stör- & Bonusgebäude und Wolkenkratzer).
  • Bei einem gewürfelten Pasch ist der Spieler erneut an der Reihe

Wird ein Stadtteil versteigert, drückt der aktive Spieler auf die "Deal"-Taste des Maklers und startet die Auktion mit einem Gebot von mindestens 10.000. Wer am Ende des Auktion (die der elektronische Makler anzeigt) das höchste Gebot abgegeben hat, erwirbt den Stadtteil.

Besitzt ein Spieler 2 Stadtteile einer Farbe, darf er dort (wenn er auf dem entsprechenden Feld landet) ein Stadion bauen. Dafür erhält der Spieler beim Gang über "LOS" 1.000.000 zusätzlich. Besitzt ein Spieler alle Stadtteile einer Farbe, darf er dort einmalig einen Wolkenkratzer bauen - dieser verdoppelt den Mietpreis aller Stadtteile dieser Farbe. Besitzt ein Spieler 2 komplette Stadtteile darf er dort den Monopoly-Tower errichten - dieser verdoppelt den Mietpreis aller eigenen Stadtteile.

Durch das entsprechende Feld ist er möglich auf fremden Stadtteilen Störgebäude zu errichten - um dies zu verhindern muss ein Bonusgebäude im betreffenden Stadtteil vorhanden sein. Um ein errichtetes Störgebäude loszuwerden sind 500.000 pro Block zu zahlen. Ein Störgebäude reduziert die Mieteinnahmen durch Wohnhäuser auf Null.

Ist ein Spieler bankrott, scheidet er aus dem Spiel aus. Es gewinnt der Spieler, der (je nach Vereinbarung) als einziger Spieler übrig bleibt oder nach Ablauf der Spielzeit am meisten Geld plus Grundstückswerte besitzt.

Fazit
Zunächst einmal ist Monopoly City nicht viel mehr als das klassische Monopoly erweitert durch einige Details. Das bedeutet natürlich auch: Wer Monopoly noch nie mochte, wird auch mit Monopoly City keinen Grund finden, in die Serie einzusteigen, denn das bekannte Spielziel der alleinigen Stadtherrschaft hat auch hier Bestand.

Die neuen Details, wie z. B. das Bauen von Wohn- & Industriegebäuden, das Errichten von Störgebäuden in fremden Stadtteilen und das Versteigern von Stadtteilen bringt zumindest etwas frischen Wind in das klassische Spielprinzip. Im Kern bleibt Monopoly City aber das klassische Würfel-Glücksspiel, denn nahezu sämtliche Entscheidungen basieren auf dem Würfelergebnis bzw. dem zufälligen Ergebnis des elektrischen Maklers. Wenige Möglichkeiten des strategischen Spiels sind vorhanden: Kaufe ich den Stadtteil oder lasse ich ihn versteigern? Baue ich Wohn- oder Industriegebäude? Sichere ich einen eigenen Stadtteil mit einem Bonusgebäude ab oder errichte ich ein Störgebäude bei einem Mitspieler? Insgesamt sollte man den Entscheidungen aber nicht allzu viel Zeit einräumen, denn letztendlich gleicht der Glücksfaktor viele Entscheidungen wieder aus.

Über das Spielmaterial habe ich bereits im Ersteindruck berichtet - gepaart mit dem Spielerlebnis bleibt meine Meinung bestehen, dass Monopoly-Spiele überteuert sind. Vergleicht man die Qualität des Spielmaterials mit anderen Spielen, bleibt auch bei Monopoly City der Eindruck, dass hier die Marke den recht hohen Preis rechtfertigen soll. Monopoly City wirkt durch den elektronischen Makler und die 3D-Gebäude recht modern - wer noch kein Monopoly-Spiel besitzt und sich unbedingt eines kaufen möchte, kann sich Monopoly City einmal ansehen. Es spielt sich recht flott, kann aber mit vielen Spielern und offener Spielzeit noch immer sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.



30. August 2009 - (tp)

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