Rezension von Sushizock im Gockelwok


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von Zoch Verlag bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Beim öffnen der Packung stellt sich zunächst die Frage, ob man das falsche Spiel gekauft hat, denn die Spielmaterialien ähneln "Heckmeck am Bratwurmeck" doch sehr sehr stark. Aber die Unterschiede liegen in kleinen, feinen Details, denn die Würfel und Spielsteine zieren andere Motive. Wie auch bei Heckmeck wirkt das Spielmaterial hochwertig - ich hoffe allerdings, dass die Würfel ein häufiges Spielen etwas besser verkraften, als die von Heckmeck. Optisch reiht sich das Spiel in die Produktlinie von Zoch gut ein: lustige, teils schrille Illustrationen machen Spaß auf das Spiel.

Die Anleitung illustriert die wenigen Regeln optisch ansprechend, so dass der Spielablauf gut erklärt wird. Auch hier gibt es nichts zu beanstanden.

Thema & Ziel des Spiels
Es muss nicht immer Bratwurm sein. Nach Heckmeck im Bratwurmeck geht es im Gockelwock tierisch weiter. Sushi ist auch im Tierreich in und so entbrennt der Kampf um die leckeren Sushistücke und die nicht so leckeren Gräten, ohne die es leider nicht geht. Nur wer beides möglichst gleichmäßig sammeln kann, erhält Punkte und wird gewinnen.

Spiel-Vorbereitungen
Die blauen Sushi- und die roten Gräten-Plättchen werden getrennt gemischt und in zufälliger Reihenfolge in zwei Reihen in der Tischmitte ausgelegt. Der Startspieler erhält die Würfel.

Spielablauf
Ist ein Spieler an der Reihe hat er bis zu 3 Würfelversuche. Nach jedem Versuch kann der Spieler aufhören und sich eine der ausliegenden Portionen nehmen. Will/Kann er dies nicht tun, muss er aber mindestens einen Würfel beiseite legen.

Entscheidet sich ein Spieler, einer Portion zu nehmen, schaut er sich die nun ausliegenden Würfel (beiseite gelegte und gerade gewürfelte) an. In der Regel hat ein Spieler mehrere Möglichkeiten sich genau eine Portion zu nehmen:
- Die Anzahl der roten Gräten gibt die Position in der roten Reihe an, die sich der Spieler nehmen kann, d.h. mit 3 gewürfelten roten Gräten kann sich der Spieler den 3. roten Stein (von links) nehmen.
- Die Anzahl 4 oder mehr blauen Sushi-Stäbchen kann der Spieler ein beliebiges Sushi-Stück eines Mitspielers nehmen (ohne jedoch den Stapel durchzusehen); bei 4 oder mehr roten Sushi-Stäbchen ein beliebiges Gräten-Plättchen.

Die gesammelten Plättchen werden farblich getrennt immer übereinander gestapelt. Es ist nicht erlaubt, die Stapel durchzusehen.

Kann ein Spieler regelgerecht kein Plättchen nehmen, so muss er die Gräte mit dem höchsten ausliegenden Wert nehmen. Gibt es keine Gräte mehr, dann das Sushi-Stück mit dem niedrigsten Wert.

Sind alle ausliegenden Plättchen verteilt, endet das Spiel. Nun vergleicht jeder Spieler seine 2 Stapel. Alle Sushi-Stücke, die über die Höhe des Gräten-Stapels herausragen, werden nicht gezählt. Es gewinnt der Spieler, der nun die höchste Punktzahl erreicht hat.

Fazit
Das sich "Sushizock im Gockelwok" und "Heckmeck am Bratwurmeck" nicht nur namentlich ähnlich sind, liegt auf der Hand, sobald man die Verpackung geöffnet hat. Und da mir "Heckmeck" auch nach mehr als 50 Partien noch immer gefällt, war ich natürlich freudig gespannt auf den Quasi-Nachfolger.

Vom Spielprinzip ähneln sich beide Spiele sehr: diverse dominoartige Steine in der Tischmitte wollen durch Würfeln erlangt werden. Doch die strategische Ausrichtung beim Spielen unterscheidet beide Spiele dann doch voneinander.

Bei Heckmeck arbeitete man sich mit jedem Würfelwurf näher an sein Ziel heran. Bei Sushizock ändern sich mit jedem Wurf die Möglichkeiten, was das Spiel etwas interaktiver macht. Daher muss man oftmals genau abwägen, welche Aktion man wählt: das hochwertige Sushistückchen, die "kleine" Gräte oder doch beim Mitspieler klauen. Diese Vielfalt mindert etwas den Glücksanteil am Spiel auch wenn Sushizock nach wie vor sehr glückslastig bleibt. Das Spiel spielt sich etwas schneller als Heckmeck, die verschiedenen Möglichkeiten führen allerdings dazu weniger beim Mitspieler zu klauen, so lange es vernünftige ausliegende Alternativen gibt.

Durch die andere Spielausrichtung hat Sushizock definitiv eine Daseinsberechtigung neben Heckmeck. Ich persönlich mag das "Original" noch einen Tick lieber, was vor allem am eher zielgerichteten Würfeln liegt. Spaß macht der Sushizock aber allemal und wen die sehr ähnliche Aufmachung nicht stört, der erhält Zockerspaß für relativ kleines Geld.



26. März 2009 - (tp)

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