Rezension von Lascaux


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von Phalanx Games bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Ich halte nun "Lascaux" das erste Mal begeistert in den Händen. Schon von außen hinterlässt dieses neue Spiel von Phalanx einen sehr guten Eindruck, die Spielverpackung ist stabil, der Druck hochwertig. Es sind alle erwarteten Informationen wie Name, Autor und Hersteller des Spiels, Altersangabe, Spieleranzahl, geschätzte Spieldauer, Spielmaterialien sowie eine Spielkurzbeschreibung auf der Verpackung zu finden.

Nach dem Öffnen der Verpackung sieht man ein aufgeräumtes Innenleben, die 54 Spielkarten und die 30 Marker befinden sich jeweils in einzelnen Fächern, die 50 Natursteine liegen in einer Tüte in der schüsselähnlichen Mitte, die während des Spiels auch als Gefäß für die Spieleinsätze verwendet werden kann. Alle Spielmaterialien machen einen hochwertigen Eindruck.

Thema & Ziel des Spiels
In diesem Spiel werden die Funde der Lascaux-Höhlenmalereien im Jahre 1940 liebevoll thematisch aufgegriffen. Ziel des Spiels ist es dabei, möglichst viele Karten der sechs verschiedenen Tierabbildungen zu sammeln. Dabei hält am Rundenende immer derjenige Spieler Punkte in der Menge einer Tierart, der die meisten Karten von dieser Tierart gesammelt hat.

Das Spiel eignet sich hervorragend dazu, mehrere Partien am Stück zu spielen und dann einen Gesamtsieger zu bestimmen.

Spiel-Vorbereitungen
Die Spielkarten werden zunächst gemischt und verdeckt als Stapel in der Tischmitte abgelegt. Jeder Spieler erhält sechs Marker mit identischem Symbol und zwölf Steine (beim 5-Personenspiel 10 Steine).

Spielablauf
Der jüngste Spieler beginnt die erste Runde. Er zieht solange Karten vom Stapel und deckt diese nebeneinander auf, bis diese entweder sechs verschiedene Farben zeigen oder bis maximal sieben Karten liegen. Jeder Spieler sieht sich die ausliegenden Karten genau an und legt dann einen seiner sechs Farbmarker je nach Strategie verdeckt vor sich hin.

Nun beginnt die Bietphase, in der jeder Spieler der Reihe nach zunächst einen Stein setzt. Es beginnt wieder der Startspieler, die Steine können in der Tischmitte, aber z. B. auch in die schüsselähnlichen Aussparung in der Verpackung gesammelt werden. Der Steinvorrat der einzelnen Spieler sollte übrigens für alle Mitspieler sichtbar sein.

Möchte ein Spieler keinen weiteren Stein setzen, legt er seinen Marker verdeckt neben die Kartenreihe und füllt seinen Steinvorrat mit allen gesetzten Steinen wieder auf. Die anderen Spieler setzen weiter, passt der nächste Spieler, legt dieser seinen Marker verdeckt auf den Marker des Spielers, der zuerst gepasst hatte. Die Bietphase setzt sich fort, bis nur noch ein Spieler seinen Marker verdeckt vor sich liegen hat. Dieser Spieler deckt nun seinen Marker auf und nimmt sich alle Karten, die die Farbe seines Markers enthalten. Dann ist der Spieler an der Reihe, dessen Marker ganz oben auf dem Markerstapel liegt. Er deckt diesen ebenfalls auf und nimmt sich von den verbliebenen Karten dijenigen, die mit der Farbe seines Markers übereinstimmen. Dies wird fortgestetzt, bis alle Karten verteilt wurden.

Nun deckt der Spieler, dessen Marker ganz unten im Markerstapel war neue Karten auf und die Bietphase beginnt erneut. Wurden alle Karten "verspielt", beginnt die Auszählphase.

Nun sortiert jeder Spieler seine erspielten Karten nach Tierarten. Der Spieler jeder Tierart, der die meisten Karten dieser Tierart erspielt hat, erhält Punkte, der Anzahl der Karten dieser Tierart entsprechend. Hat z. B. ein Spieler mit fünf Auerochsen die meisten Auerochsen, erhält er fünf Punkte. Haben mehrere Spieler die gleiche Anzahl an Karten einer Tierart, erhalten alle Spieler Punkte. Zusätzlich erhält jeder Spieler pro sechs Steine einen Zusatzpunkt.

Fazit
"Lascaux, was ist denn Lascaux - ein Kunstwort?", so lautete meine erste Reaktion. Die Suche in Google führte mich dann direkt zur Homepage der Lascaux-Höhle (leider funktioniert diese nur im Internet Explorer). Nach dem Studium der Seite war ich umfassend informiert, es geht also um Höhlentiere. Und daraus kann man ein Spiel machen? Kann man! Und sogar ein richtig Gutes, wie schon die ersten Tests sofort beweisen sollten. Schon beim Auspacken konnte ich ein erstauntes Pfeifen nicht unterdrücken. Und was da alles dabei ist ...! Ich war beeindruckt.

Nach dem Bestaunen der Materialien machte ich mich über die Anleitung her, die verständlich geschrieben ist und dann ging es direkt los. Nach ein paar gespielten Runden stand fest: Lascaux hat das Zeug, zu einem meiner Lieblingsspiele zu werden.

Lascaux ist ein kurzweiliges Spiel, was auf den ersten Blick äusserst simpel erscheint, im Spielverlauf jedoch viele Strategiemöglichkeiten aufzeigt. Jeder Spieler muss z. B. abwägen, ob die Anzahl der ausliegenden Karten eine hohe Investition und damit die Chance, als erster Karten zu nehmen, lohnt.

Die Qualität der Spielmaterialien ist wie bei anderen Phalanx-Spielen gewohnt hoch, schon die Steine überzeugen. Die Karten wurden liebevoll gestaltet, man merkt sofort, dass sich die Autoren intensiv mit der Thematik beschäftigt haben. Man spürt die Liebe zur Lascaux-Höhle in jedem Teil des Spiels. Sehr gut gefallen hat mir auch die Einbeziehung der Verpackung. So ist die "Schüssel" das richtige Behältnis zum Sammeln der Einsätze, so werden die Steine nicht unkontrolliert weniger ...

Insgesamt kann ich Lascaux nur empfehlen. Ein richtig gut gelungenes Spiel für die ganze Familie. Mich begeistert dieses Spiel von Anfang und der Spaß daran ist bislang ungebrochen und dies wird sicherlich auch noch lange so bleiben. Mich hat dieses Spiel infiziert und ich werde mich sicherlich noch in diesem Jahr auf den Weg nach Frankreich machen, um mir die Originalstätte einmal anzusehen.

Ich wünsche allen, die diese Rezension dazu bewegt, sich das Spiel ebenfalls zuzulegen, ähnliche erstaunte Ausrufe beim ersten Testen und lang anhalten Spaß damit.



23. Januar 2008 - (Tino Flächsenhaar)

Rezensionsbilder