Rezension von Mag-O-Mag


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise vom Verlag KOSMOS bereitgestellt wurde.)

Rezension

Spielziel
In "Mag-O- Mag" bewegen sich die Spieler in wechselnden Teams und in drei unterschiedlichen Spielen geschickt durch ein magisches Labyrinth.

Spielablauf
Der gewählte Spielplan wird zusammengesetzt und zwischen den Spielern hochkant aufgestellt. Der große Führungsmagnet kommt auf die Startposition der orangefarbenen Seite und der kleine Laufmagnet auf die gegenüberliegende Position des eigentlichen Spielplans. Für jedes Spiel wird noch eine entsprechende Spieltafel und weiteres Spielmaterial bereitgelegt.

Grundsätzlich funktioniert "Mag-O- Mag" folgendermaßen: Ein Spieler sieht die bedruckte Spielplanseite und gibt entsprechende Kommandos mit Worten und Zeigefinger. Sein Gegenüber bewegt den Führungsmagneten über die orangefarbene Fläche zum Ziel. Auf dem Spielplan gibt es Löcher und Schluchten, in welche der Laufmagnet fallen kann. Das gibt entweder eine Strafe oder der Laufmagnet muss zurück zum Checkpunkt, oder es kostet Punkte.

In der ersten Spielvariante "Golf" versuchen die Spieler an Hindernissen vorbei den Ball vom Startpunkt zum Zielloch zu bringen. Je weniger Schläge man dafür braucht, umso mehr Punkte gibt es. "Schläge" bedeutet dabei den Magneten in einem bestimmten Winkel eine gewisse Strecke zurücklegen zu lassen. Dieser wird vom Erklärer mithilfe eines Golfschlägers vorgegeben.

Beim "Dschungelrennen" fahren die Spieler unter Zeitdruck eine bestimmte Strecke ab, ohne den Pfad zu verlassen. Hier wechseln in mehreren Runden ständig die Teams. Mal ist einer Erklärer, mal einer Fahrer. Das beste Team erhält mehr Punkte. Am Ende gewinnt, wer die meisten Punkte gesammelt hat. Die "Steinzeitsammler" laufen frei über das Spielfeld und sammeln verschiedene Objekte ein ohne in eine Schlucht zu fallen. Nach dem Sammelgang bauen die Spieler mithilfe der Objekte Bauwerke, welche Siegpunkte einbringen.

Gesamteindruck
Die Spielanleitung ist mit 12 Seiten für ein Familienspiel recht umfangreich. Das liegt aber auch daran, dass es drei Spielarten gibt. Dennoch sind die Regeln zu diesem eigentlich einfachen Spiel recht kompliziert. Neben dem Spielmaterial mit dem Magneten muss noch einiges mehr an Material bereitgelegt werden. Die Team- Tafeln sind zwar sinnvoll, müssen aber erst mal verstanden werden. Dort ist abgebildet, wie sich in jeder Runde die Teams bilden und was diese machen müssen. Familien und vor allem Kinder haben dazu oft nicht die notwendige Geduld. Unter der Anleitung eines Spieleerklärers funktioniert das gut. Ansonsten geben die Spieler mit den Regeln manchmal schnell auf und erfreuen sich dafür an dem freien Spiel, in dem sie einfach loslegen.

Das Spielmaterial ist einwandfrei und sehr schön gestaltet. Alle drei Spiele sind abwechslungsreich in ihrer Aufmachung. Bei den Magneten muss man peinlich genau darauf achten, dass die roten Punkte der Magnete immer nach außen zeigen. Auch dürfen sich die Magnete niemals mit den roten Punkten berühren. Das ist im Eifer des Gefechts nicht so einfach und lässt sich nicht immer vermieden. Dadurch kann die Magnetkraft nachlassen, was das Spiel unbrauchbar machen würde.

Etwas enttäuschend fand ich den Hinweis in der Spielregel auf die Kosmos-App, in welcher ein Timer und Beispielvideos enthalten sein sollen, was aber zu dem damaligen Zeitpunkt nicht der Fall war. Mittlerweile steht die App zur Verfügung. Wie immer bei Geschicklichkeitsspielen sind diejenigen im Vorteil, die in so etwas besser sind, oder die das Spiel schon öfter gespielt haben. Weshalb auf der Spielschachtel 3-4 Spieler steht, verstehe ich nicht, da sich "Mag-O- Mag" auch gut mit 2 Spielern spielen lässt. Es gibt in der Spielanleitung sogar entsprechende Varianten dafür.

Das Spiel "Golf" ist wirklich nur zum Einstieg gedacht, um "Mag-O- Mag" kennenzulernen. In Ruhe kann man mit der Bewegung des Magneten üben um gerade Strecken zu überwinden, ohne dabei Zeitdruck zu haben. Leider wird das Spiel recht schnell langweilig.

Bei dem "Dschungelrennen" kommt Hektik ins Spiel, was gut ist. Diese Variante macht am meisten Spaß. Der Fahrer muss sich gut konzentrieren und auf die Kommandos des Erklärers achten. Dieser ruft ihm oft hektisch die Richtung zu und zeigt dabei mit dem Zeigefinger. Ein richtiger Wettkampf entsteht und alle Beteiligten fiebern mit.

In "Steinzeitsammler" bekommt "Mag-O- Mag" noch eine strategische Komponente. Das Sammeln der Objekte funktioniert ähnlich wie das Dschungelrennen mit dem Unterschied, dass die "Strecke" von dem Team selber bestimmt wird. Das macht also durchaus Spaß. Die Bauphase ist eher ein stumpfes Erfüllen von Aufträgen durch die Abgabe von Objekten mit einem kleinen Zockeranteil. Aber leider springt der Funke bei diesem Spiel nicht richtig über, da die meisten entweder nur den ersten Teil spielen wollen, oder lieber gleich ein richtiges (Strategie-)Spiel.

Fazit
Hinter "Mag-O- Mag" verbirgt sich eine gute Idee, um einen Spielstein mit einem Magneten zu bewegen und geschickt um Löcher herum zu navigieren. Dabei ist Teamgeist gefragt. Leider sind die Spielregeln für manche Familien oder Kinder etwas kompliziert. Dem Spiel hätte ein wenig mehr Leichtigkeit gut getan. Deshalb spielen die meisten eher spontan und frei mit "Mag-O- Mag", als nach den Regeln. Was auch grundsätzlich in Ordnung ist. Der anfängliche Spielreiz verfliegt jedoch schnell.

31. August 2017 - (Michael Schmitt)

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