Rezension von Skyliners
(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise vom Verlag
Hans im Glück bereitgestellt wurde.)
Rezension
Skyliners
Skyliners ist ein 3-dimensionales strategisches Bauspiel von Gabriele Bubola, das in Deutschland bei Hans im Glück erschienen ist. Die Spieler müssen als Baumeister in einer namenlosen Stadt Hochhäuser errichten. Doch wie in der Realität, ist auch in dieser Stadt der Bauplatz knapp und daher kommen sich die Spieler recht schnell in die Quere um die besten Plätze. Doch bei "Skyliners" geht es vor allem darum, als Spieler aus seiner Sicht möglichst viele Häuser zu sehen, um am Ende bei der Schlusswertung die meisten Punkte zu sammeln
Spielablauf
(Hinweis: Es wird das vollständige Spiel beschrieben, nicht das Einsteigerspiel.)
Da das Spiel in der Schachtel gespielt wird, wird diese in die Tischmitte gelegt und mit dem Straßenplan bestückt – die Spieler müssen vor einer der 4 Seiten des Spielfelds sitzen. Der Baucontainer wird zusammengebaut. Jeder Spieler erhält (je nach Spielerzahl unterschiedlich viele) Plastik-Stockwerke in seiner Farbe, 2 Dächer, 1 Park, 10 Antennen, 5 Planungskarten sowie eine Möwe als Punktemarker, der an die Schachtelseite (= Punkteleiste) gehängt wird (… und hoffentlich dort hängen bleibt). Die Wolkenkratzerkarten werden gemischt – jeder Spieler zieht davon verdeckt eine Karte. Die Startaufstellungskarten werden ebenfalls gemischt und verdeckt bereit gelegt – wie auch eine gewisse Anzahl neutraler (weißer) Stockwerke. 1 grüner Park wird auf das Feld in der Mitte gesteckt.
Zunächst wird das Spielfeld mittels der Startaufstellungskarten "bestückt". Reihum ziehen die Spieler Startaufstellungskarten und stecken ein weißes Stockwerk auf das auf der Karte angegebene Baugrundstück. Sobald alle Startaufstellungskarten abgehandelt wurden, beginnt das eigentliche Spiel.
Das Spiel geht reihum. Ist eine Spieler an der Reihe, muss er genau 2 Aktionen durchführen. Zuerst eine Bau-Aktion, danach entweder eine Bau- oder eine Planungsaktion.
Bei der Bau-Aktion wählt der Spieler eines seiner Bauteile (Stockwerk, Dach, Park) und setzt es auf ein mögliches Feld. Dabei gilt: Jeder Spieler darf ein Stockwerk auf jedes freie Feld sowie auf jedes bebaute Feld aufsetzen, insofern letzteres nicht ein Park oder ein Dach-Baustein ist. Parks dürfen nur direkt auf dem Spielplan aufgesetzt werden; Dächer müssen mindestens 1 Stockwerk unter sich haben (und schließen damit das Gebäude ab).
Als Planungs-Aktion wählt der Spieler eine seiner 5 Planungskarten und legt diese (mit der gewünschten Seite nach vorne) verdeckt auf den Baucontainer. Die Karte gibt an, wie viele Bauteile der Spieler in einer bestimmten Reihe des Spielplans am Spielende "sehen" will.
Ziel des Spiels für jeden Spieler ist es, aus seiner Spielposition (vor einer Spielplanseite sitzend) in jeder Reihe möglichst viele Gebäude zu sehen. Dabei sieht man Gebäude nur dann, wenn alle Gebäude, die sich aus Spielersicht vor diesem Gebäude befinden, kleiner als das betreffende Gebäude sind.
Das Spiel endet, wenn einer der Spieler kein Stockwerk mehr besitzt – danach wird nur noch die laufende Runde zu Ende gespielt. Es folgt die Endwertung.
In der Endwertung können die Spieler auf 3 Arten Punkte erhalten:
Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Punktzahl.
Fazit
Fangen wir beim Spielmaterial an. "Hans im Glück" verbinde ich mit recht hochwertigem Material und liebevollen Illustrationen. Dies trifft im Großen und Ganzen auch bei "Skyliners" zu, wenn auch mit Abstrichen, die zwar nicht dramatisch sind, aber m. E. n. unnötig. Die Illustration des Covers ist besonders gelungen, und spielt sicherlich auf das (ähnliche) historische Bild vom Bau des Empire State Buildings an. Die restlichen Illustrationen sind "unaufdringlich", aber nichts besonderes. Das Spielmaterial ist sehr von Plastikteilen geprägt, wo ich weder positive noch negative Anmerkungen habe. 2 Totalausfälle sind in meinen Augen aber das Tiefziehteil/der Spielplan sowie die Punkteleiste am Schachtelrand samt Möwe. Während das Tiefziehteil als Spielplan noch funktioniert, ist es – sobald man das Spielmaterial darin aufbewahren möchte – viel zu hoch, so dass man entweder Spielmaterial darunter unterbringen oder insbesondere die Karten obenauf legen muss, was die Schachtel nicht mehr sauber abschließt. Die Möwen-Punkteleiste ist noch schlimmer: Die Möwen halten oftmals nicht bzw. brechen ihre Flügel ab, bei 4 Spielern ist oft kein Platz für alle Möwen und die markierte Punktzahl kann immer nur von einem Spieler eingesehen werden. Nette Idee, aber schlechte Umsetzung
Das Spiel besteht aus 2 Varianten – das (recht langweilige) Einführungsspiel und das (etwas interessantere) "gesamte Spiel". Ich habe das Einführungsspiel als "recht langweilig" betitelt, was allerdings nicht auf die erste Partie zutrifft. Solange keiner das Spiel kennt, vermitteln die Einführungsregeln sehr gut das Spielgeschehen (Insgesamt kann man die Anleitung als gelungen bezeichnen, viele Beispiele und eine übersichtliche Aufmachung erklären die Regeln auf nachvollziehbare Weise.). Sobald man aber einmal das Spiel mit den gesamten Regeln gespielt hat, kommt einem das Einführungsspiel extrem abgespeckt vor, was die strategischen Möglichkeiten betrifft. Das ist zwar der Sinn von "Einführungsregeln" aber hier empfand ich diese als nicht notwendig, da selbst die gesamten Regeln nicht sonderlich kompliziert sind.
Das eigentliche Spiel ist recht schnell erklärt und auch der Spielfluss ist gut. Durch die kurzen Spielzüge der einzelnen Spieler (1x Bauen, 1x Bauen oder Karte ausspielen) kommt kaum Leerlaufzeit auf, was ist durchaus positiv fand. Strategischen Möglichkeiten gibt es recht wenige, auch wenn diese spielbestimmend sind. Neben dem "Was baue ich wohin?" hat insbesondere die Frage "Wann spiele ich welche Planungskarte?" die größte Wichtigkeit, denn wer seine Karten früh spielt (und damit ein Risiko eingeht), hat später die größten Chancen auf Siegpunkte durch Antennen. Dieses Abwägen von Chance und Risiko hat mir bei Skyliners am besten gefallen. Etwas schade fand ich die mangelnde Einflussnahme auf gegnerische Züge – manchmal hätte ich mir z.B. eine Aktionskarte "Baufehler – reiße ein beliebiges Bauteil ab" oder "Planungsfehler – Ein Spieler muss eine Runde aussetzen" gewünscht, um etwas mehr Abwechslung oder gegenseitige Einflussnahme zu ermöglichen. Man ist den Spielzügen der Mitspieler fast schutzlos ausgeliefert. Das dämpft den Wiederspielwert.
Ich empfand Skyliners zwar nicht als schlechtes Spiel, aber es gab mit den angesprochenen Punkten einfach mehr negative Elemente als positive Elemente, die herausstachen. Skyliners kam durchaus mehrfach auf den Tisch und wurde positiv aufgenommen, nach 1 - 2 Partien war bei den Spielern oft (Kommentar) "die Luft aber irgendwie raus". Lediglich das 3D-Element samt "Spielerperspektive" fand Anklang. Der Preis von aktuell "Mitte 30 Euro" ist für das gebotene Gesamtpaket recht hoch.
Abschließendes Fazit: Gelegenheitsspieler (das Wort klingt immer blöd, trifft den Kern aber hier ganz gut) werden an Skyliners mehr Freude haben als Vielspieler. Das 3D-Element des Spiels ist allerdings gut umgesetzt und man kann es ohne lange Regelerklärungen gut und schnell spielen. Im Detail (Verpackung, Punkteleiste, Wiederspielwert) gibt es aber deutliche Defizite.
16. Februar 2016 - (Thorsten Pohl)
Skyliners ist ein 3-dimensionales strategisches Bauspiel von Gabriele Bubola, das in Deutschland bei Hans im Glück erschienen ist. Die Spieler müssen als Baumeister in einer namenlosen Stadt Hochhäuser errichten. Doch wie in der Realität, ist auch in dieser Stadt der Bauplatz knapp und daher kommen sich die Spieler recht schnell in die Quere um die besten Plätze. Doch bei "Skyliners" geht es vor allem darum, als Spieler aus seiner Sicht möglichst viele Häuser zu sehen, um am Ende bei der Schlusswertung die meisten Punkte zu sammeln
Spielablauf
(Hinweis: Es wird das vollständige Spiel beschrieben, nicht das Einsteigerspiel.)
Da das Spiel in der Schachtel gespielt wird, wird diese in die Tischmitte gelegt und mit dem Straßenplan bestückt – die Spieler müssen vor einer der 4 Seiten des Spielfelds sitzen. Der Baucontainer wird zusammengebaut. Jeder Spieler erhält (je nach Spielerzahl unterschiedlich viele) Plastik-Stockwerke in seiner Farbe, 2 Dächer, 1 Park, 10 Antennen, 5 Planungskarten sowie eine Möwe als Punktemarker, der an die Schachtelseite (= Punkteleiste) gehängt wird (… und hoffentlich dort hängen bleibt). Die Wolkenkratzerkarten werden gemischt – jeder Spieler zieht davon verdeckt eine Karte. Die Startaufstellungskarten werden ebenfalls gemischt und verdeckt bereit gelegt – wie auch eine gewisse Anzahl neutraler (weißer) Stockwerke. 1 grüner Park wird auf das Feld in der Mitte gesteckt.
Zunächst wird das Spielfeld mittels der Startaufstellungskarten "bestückt". Reihum ziehen die Spieler Startaufstellungskarten und stecken ein weißes Stockwerk auf das auf der Karte angegebene Baugrundstück. Sobald alle Startaufstellungskarten abgehandelt wurden, beginnt das eigentliche Spiel.
Das Spiel geht reihum. Ist eine Spieler an der Reihe, muss er genau 2 Aktionen durchführen. Zuerst eine Bau-Aktion, danach entweder eine Bau- oder eine Planungsaktion.
Bei der Bau-Aktion wählt der Spieler eines seiner Bauteile (Stockwerk, Dach, Park) und setzt es auf ein mögliches Feld. Dabei gilt: Jeder Spieler darf ein Stockwerk auf jedes freie Feld sowie auf jedes bebaute Feld aufsetzen, insofern letzteres nicht ein Park oder ein Dach-Baustein ist. Parks dürfen nur direkt auf dem Spielplan aufgesetzt werden; Dächer müssen mindestens 1 Stockwerk unter sich haben (und schließen damit das Gebäude ab).
Als Planungs-Aktion wählt der Spieler eine seiner 5 Planungskarten und legt diese (mit der gewünschten Seite nach vorne) verdeckt auf den Baucontainer. Die Karte gibt an, wie viele Bauteile der Spieler in einer bestimmten Reihe des Spielplans am Spielende "sehen" will.
Ziel des Spiels für jeden Spieler ist es, aus seiner Spielposition (vor einer Spielplanseite sitzend) in jeder Reihe möglichst viele Gebäude zu sehen. Dabei sieht man Gebäude nur dann, wenn alle Gebäude, die sich aus Spielersicht vor diesem Gebäude befinden, kleiner als das betreffende Gebäude sind.
Das Spiel endet, wenn einer der Spieler kein Stockwerk mehr besitzt – danach wird nur noch die laufende Runde zu Ende gespielt. Es folgt die Endwertung.
In der Endwertung können die Spieler auf 3 Arten Punkte erhalten:
- Richtige Planungskarten im Baucontainer: Zeigt die Karte im Baucontainer die richtige Anzahl an "sichtbaren” Gebäuden, erhält der betreffende Spieler 1 Punkt. Weiterhin darf er auf jedes Gebäude, das er sieht, eine seiner Antennen stecken, sofern das Gebäude noch keine Antenne besitzt. Dies wird für alle Planungskarten durchgeführt.
- Jede gesetzte Antenne ist weiterhin 1 Punkt wert.
- Jeder Spieler deckt zuletzt seine Wolkenkratzerkarte auf – diese zeigt eines der 4 "Bauviertel". Steht im aufgedeckten Bauviertel das höchste Gebäude, erhält der Spieler 3 Punkte.
Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Punktzahl.
Fazit
Fangen wir beim Spielmaterial an. "Hans im Glück" verbinde ich mit recht hochwertigem Material und liebevollen Illustrationen. Dies trifft im Großen und Ganzen auch bei "Skyliners" zu, wenn auch mit Abstrichen, die zwar nicht dramatisch sind, aber m. E. n. unnötig. Die Illustration des Covers ist besonders gelungen, und spielt sicherlich auf das (ähnliche) historische Bild vom Bau des Empire State Buildings an. Die restlichen Illustrationen sind "unaufdringlich", aber nichts besonderes. Das Spielmaterial ist sehr von Plastikteilen geprägt, wo ich weder positive noch negative Anmerkungen habe. 2 Totalausfälle sind in meinen Augen aber das Tiefziehteil/der Spielplan sowie die Punkteleiste am Schachtelrand samt Möwe. Während das Tiefziehteil als Spielplan noch funktioniert, ist es – sobald man das Spielmaterial darin aufbewahren möchte – viel zu hoch, so dass man entweder Spielmaterial darunter unterbringen oder insbesondere die Karten obenauf legen muss, was die Schachtel nicht mehr sauber abschließt. Die Möwen-Punkteleiste ist noch schlimmer: Die Möwen halten oftmals nicht bzw. brechen ihre Flügel ab, bei 4 Spielern ist oft kein Platz für alle Möwen und die markierte Punktzahl kann immer nur von einem Spieler eingesehen werden. Nette Idee, aber schlechte Umsetzung
Das Spiel besteht aus 2 Varianten – das (recht langweilige) Einführungsspiel und das (etwas interessantere) "gesamte Spiel". Ich habe das Einführungsspiel als "recht langweilig" betitelt, was allerdings nicht auf die erste Partie zutrifft. Solange keiner das Spiel kennt, vermitteln die Einführungsregeln sehr gut das Spielgeschehen (Insgesamt kann man die Anleitung als gelungen bezeichnen, viele Beispiele und eine übersichtliche Aufmachung erklären die Regeln auf nachvollziehbare Weise.). Sobald man aber einmal das Spiel mit den gesamten Regeln gespielt hat, kommt einem das Einführungsspiel extrem abgespeckt vor, was die strategischen Möglichkeiten betrifft. Das ist zwar der Sinn von "Einführungsregeln" aber hier empfand ich diese als nicht notwendig, da selbst die gesamten Regeln nicht sonderlich kompliziert sind.
Das eigentliche Spiel ist recht schnell erklärt und auch der Spielfluss ist gut. Durch die kurzen Spielzüge der einzelnen Spieler (1x Bauen, 1x Bauen oder Karte ausspielen) kommt kaum Leerlaufzeit auf, was ist durchaus positiv fand. Strategischen Möglichkeiten gibt es recht wenige, auch wenn diese spielbestimmend sind. Neben dem "Was baue ich wohin?" hat insbesondere die Frage "Wann spiele ich welche Planungskarte?" die größte Wichtigkeit, denn wer seine Karten früh spielt (und damit ein Risiko eingeht), hat später die größten Chancen auf Siegpunkte durch Antennen. Dieses Abwägen von Chance und Risiko hat mir bei Skyliners am besten gefallen. Etwas schade fand ich die mangelnde Einflussnahme auf gegnerische Züge – manchmal hätte ich mir z.B. eine Aktionskarte "Baufehler – reiße ein beliebiges Bauteil ab" oder "Planungsfehler – Ein Spieler muss eine Runde aussetzen" gewünscht, um etwas mehr Abwechslung oder gegenseitige Einflussnahme zu ermöglichen. Man ist den Spielzügen der Mitspieler fast schutzlos ausgeliefert. Das dämpft den Wiederspielwert.
Ich empfand Skyliners zwar nicht als schlechtes Spiel, aber es gab mit den angesprochenen Punkten einfach mehr negative Elemente als positive Elemente, die herausstachen. Skyliners kam durchaus mehrfach auf den Tisch und wurde positiv aufgenommen, nach 1 - 2 Partien war bei den Spielern oft (Kommentar) "die Luft aber irgendwie raus". Lediglich das 3D-Element samt "Spielerperspektive" fand Anklang. Der Preis von aktuell "Mitte 30 Euro" ist für das gebotene Gesamtpaket recht hoch.
Abschließendes Fazit: Gelegenheitsspieler (das Wort klingt immer blöd, trifft den Kern aber hier ganz gut) werden an Skyliners mehr Freude haben als Vielspieler. Das 3D-Element des Spiels ist allerdings gut umgesetzt und man kann es ohne lange Regelerklärungen gut und schnell spielen. Im Detail (Verpackung, Punkteleiste, Wiederspielwert) gibt es aber deutliche Defizite.
16. Februar 2016 - (Thorsten Pohl)