Rezension von tiptoi® Die turbulente Zeitreise


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von Ravensburger bereitgestellt wurde.)

Rezension

Spielziel
Als Testpiloten sollen die Spieler eine Zeitmaschine richtig programmieren. Hierzu müssen sie ihr Wissen und Können auf die Probe stellen und in längst vergangene Zeiten reisen, die gefundenen Epochen erkunden und wichtige Informationen miteinander verbinden.

Spielausstattung & Spielvorbereitung
Die Steuerungstafel wird in der Tischmitte ausgelegt. Die zwölf Epochentafeln, sowie die beiden Endstücke werden bereitgelegt. Die Punktechips und Markierungsringe verbleiben griffbereit in der Schachtel.

Spielablauf
Nach dem Start des Spiels mit dem tiptoi-Stift, wählt zunächst jeder Spieler eine Spielerfarbe aus. Danach einigt man sich auf einen von drei Schwierigkeitsgraden. Durch die Zeitreise geht es anschließend durch drei Spielphasen.

In der ersten Phase werden zunächst die spielrelevanten Epochentafeln zusammengesucht. Hierzu erhält der aktive Spieler einen Hinweis zu der gesuchten Epoche und tippt auf eine Tafel. Handelt es sich um die richtige Epoche, puzzelt er die Tafel an das Start-Stück, beziehungsweise an bereits ausliegende Tafeln und erhält einen Punkt. Liegt er falsch, darf es der nächste Spieler versuchen. Je nach Schwierigkeit erhält er einen weiteren Hinweis. Nach und nach entsteht so - zeitlich angeordnet - ein Halbkreis um die Steuerungstafel herum. Die restlichen Epochentafeln kommen aus dem Spiel.

In der zweiten Phase müssen die Spieler die ausliegenden Epochen erkunden. Der aktive Spieler bekommt einen Hinweis und muss den entsprechenden Aspekt finden. Dies können Hinweise zu Personen, Gebäuden oder Gegenständen sein. Bei einem Treffer legt der Spieler einen Markierungsring auf die Stelle und nimmt einen Punkt an sich.

In der dritten Phase müssen immer zwei zueinander passende Aspekte gefunden werden. Hier geht es weniger um Wissen, als vielmehr um Merken und Kombinieren. Für jede Übereinstimmung erhält der aktive Spieler nun drei Punkte.

Das Spiel endet automatisch nach der dritten Phase. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt als erfolgreichster Testpilot das Spiel.

Gesamteindruck
"Die turbulente Zeitreise" ist ein spannendes und interessantes Lernspiel. Der tiptoi-Stift führt dabei durch die menschliche Geschichte und stellt Fragen zu unterschiedlichen Epochen. Manchmal sind die Fragen recht einfach, manchmal etwas schwieriger. Aber auch durch Überlegen und Suchen kann die Antwort gefunden werden. Schließlich besteht immer noch die Möglichkeit einfach zu raten. Gerade dabei stellt sich der Lerneffekt ein, der durch wiederholtes Spielen vertieft wird. Besonders originell sind der zufällige Spielaufbau und die Unterteilung in drei unterschiedliche Spielphasen, was für Abwechslung sorgt. Dabei ist nicht nur reines Wissen gefragt, sondern auch Auffassungsgabe, Merkfähigkeit und das Erkennen von logischen Zusammenhängen. Unterstrichen wird das Spiel von der gelungenen Aufmachung, die zusätzlich zur Atmosphäre beiträgt, ebenso wie die hervorragende Sprachausgabe.

Manchmal muss auf den Tafeln ein Aspekt sehr genau getroffen werden, da ansonsten der Stift an den nächsten Spieler weitergereicht werden muss und dieser dann die Möglichkeit hat, sich den Punkt zu holen, obwohl man doch selber eigentlich richtig gelegen hat. Gerade jüngere Kinder nehmen es mit dem Treffen nicht so genau und verlieren dann schnell die Geduld am Spiel. Ist eine Aufgabe gelöst, fährt der Sprecher ohne Unterbrechung gleich mit der nächsten Fragestellung fort. Dabei sind die Spieler manchmal noch am Diskutieren oder am Zusammenstecken der Tafeln und Verteilen der Punkte und bekommen so die neue Passage nicht mit. Hier hätten wir uns eine Unterbrechung gewünscht. Das ist aber nicht allzu schlimm, da man jederzeit die Ansage wiederholen kann.

Durch die vielen Tafeln - von denen immer unterschiedliche zufällig im Spiel sind - ist das Spiel sehr abwechslungsreich. Dennoch kann sich eine gewisse Sättigung einstellen, wenn die Spieler schon alle Fragen und Antworten kennen. Auf der anderen Seite bedeutet dies aber auch, dass ein positiver Lerneffekt eingetreten ist. Und immerhin bleibt dann noch der spielerische Aspekt übrig. Aufpassen sollte man bei Spielern mit unterschiedlichem Wissensstand oder wenn Kenner des Spiels mit Anfängern spielen. Diese haben natürlich einen klaren Vorteil.

Das Spiel kann in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen gespielt werden. Diese unterscheiden sich allerdings hauptsächlich nur in der Anzahl der Tafeln und somit in der Spieldauer. Die Fragen unterscheiden sich nicht. Für jüngere Spieler ist dabei die kurze Spieldauer von Vorteil und ältere bevorzugen eher die längere Spielzeit.

Über das Punktesystem kann man unterschiedlicher Meinung sein. Die Spieler kommen nicht unbedingt immer gleich oft an die Reihe und in der dritten Phase - welche eigentlich weniger mit Geschichtswissen zu tun hat - gibt es unverhältnismäßig viele Punkte. Meistens haben wir daher das Spiel eher kooperativ gespielt. Schließlich geht es bei der turbulenten Zeitreise mehr um Wissen, Lernen und Entdecken und weniger ums Gewinnen. So begeben wir uns oft gemeinsam auf eine interessante und turbulente Zeitreise und unterstützen uns dabei gegenseitig. Es gibt aber auch Kinder, die das Punktesystem bevorzugen, um sich im Wettkampf zu messen.

Die beiden Modi "Entdecken" und "Wissen" sind ein weiteres Highlight und beschäftigen für längere Zeit interessierte Kinder, wie auch Erwachsene. Ähnlich wie bei einem tiptoi-Sachbuch kann man so alleine das Thema "Geschichte" erkunden und sich entsprechendes Wissen aneignen. Natürlich ist der Umfang nicht ganz so groß, aber ausreichend genug, um einen groben Überblick über das Thema "Geschichte" zu erlangen.

Fazit
Bei dem Spiel tiptoi-"Die turbulente Zeitreise" wird erstes Geschichtswissen sehr gut auf spielerische Weise vermittelt. Allerdings spielen wir es meistens lieber gemeinsam ohne die Punktevergabe. Sehr schön ist, dass bei dem Spiel nicht nur pures Wissen abgefragt wird, sondern auch Entdecker und Kombinierer auf ihre Kosten kommen.



02. Mai 2013 - (ms)

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