Rezension von Sieben unter Verdacht


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise vom Gmeiner Verlag bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Die schicke schwarze Schachtel vom Gmeiner Verlag passt gut zu den anderen Spielen des Verlags und ist sehr stabil und hochwertig gestaltet. Der Inhalt ist überschaubar: 24 großen Karten, 7 kleine Karten und 24 schwarze Spielsteine. Die Optik ist in Ordnung, aufgrund der immer gleichen Abbildungen aber nicht sehr abwechslungsreich. Die Anleitung hat nicht viel zu erklären, da die Regelmenge äußerst übersichtlich ist.

Thema & Ziel des Spiels
Ein Mord ist geschehen und sieben Verdächtige hat die Polizei geschnappt. Doch wer ist nun tatsächlich der Mörder? Eine Reihe von Gegenüberstellungen soll die Wahrheit ans Licht bringen. Dieses kooperative Deduktionsspiel hat nur ein Ziel: Finde die schuldige Person.

Spiel-Vorbereitungen
Ein Spielleiter mischt die 24 großen Gegenüberstellungskarten und zieht eine davon, ohne dass diese die Mitspieler einsehen können. Eine zweite Karte wird offen in die Tischmitte gelegt. Auf diese Karte werden so viele schwarze Zeugenhinweis-Steine gelegt, wie sie übereinstimmende Täter mit der geheimen Lösungskarte zeugt.

Spielablauf
Das Spiel geht über mehrere Runden. Zum Beginn jeder Runde werden 3 Gegenüberstellungskarten aufgedeckt. Die "Ermittler" bestimmen nun eine Karte, die sie behalten wollen. Auf diese Karte legt nun der Spielleiter erneut (entsprechend der Anzahl der Übereinstimmungen) Zeugenhinweis-Steine.
Das Spiel endet, sobald die Ermittler die Täter richtig benennen können.
Das Spiel bietet auch die Möglichkeit Punkte (je nach benötigten Gegenüberstellungskarten) zu verteilen, um so einen Gesamt-Sieger zu bestimmen. Durch die Rückseiten der Karten und einem intelligenten "Loch-System" kann das Spiel auch ohne Spielleiter gespielt werden (z.B. Solo).

Fazit
Mit dem Fazit zum Spiel "Sieben unter Verdacht" tue ich mich etwas schwer. Einerseits laden die einfachen Regeln sofort zum spielen ein, andererseits will bei mir für ein Gesellschaftsspiel keine wirkliche Freude aufkommen.

Ich fange daher mit einer Gegenüberstellung der Punkte an, die mit gut, bzw. nicht so gut gefallen haben. Gut gefallen hat mir die Umsetzung dieses einfachen Deduktionsspiels. Das Thema ist passend und der Deduktionsansatz hierfür gut geeignet. Die Optik ist zweckmäßig. Auch die nahezu beliebig dosierbare Spieldauer fiel positiv auf. Und letztendlich ist das Spiel dank einer interessanten Technik auch solo bzw. ohne "Spielleiter" spielbar.

Nun die negativen Punkte: Ich habe prinzipiell nichts gegen Deduktionsspiele und auch wenn ich kooperative Spiele nur bedingt mag, kann eine gute Umsetzung (siehe Pandemie oder Space Alert) trotz allem bei mir "punkten". Insgesamt kommt bei "Sieben unter Verdacht" aber keine wirkliche Spiel-Stimmung auf. Man berät sich, tüftelt ein wenig hin und her und löst letztendlich den "Fall". Keine spannende Story, keine ausgefallenen Kriminalfälle und nach 2-3 Spielen war ich die immer gleichen Gesichter auf den Karten irgendwann leid, da das Lösen des Falles letztendlich nur eine Frage der ausgelegten Karten war. Auch die Gegeneinander-Variante konnte dabei nicht wirklich helfen.

Im Solo-Spiel hingegen vermag ich dem Spiel aber durchaus ein wenig Spielspaß für Zwischendurch abgewinnen. Wer nicht immer mit Zahlen jonglieren und Sudokus lösen will, der kann sich gerne mal am Lösen dieses Spiels versuchen. Es ist im Endeffekt keine wirkliche Herausforderung - ein kurzer Zeitvertreib aber allemal.

Da ich um ein Fazit nicht herum komme: Als Solo-Spiel unterhaltsam - ansonsten würde ich eher auf andere Deduktionsspiele ausweichen.



16. Dezember 2010 - (tp)

Rezensionsbilder