Bewertungsstatistiken zum Spiel "Destinies"


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Brakus71
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Partien: -
Kommentar vom 08.12.2021:
Review-Fazit zu „Destinies“, einem APP-gesteuerten Abenteuerspiel.


[Fazit]
Düster, mittelalterlich, teils gruselig, auf jeden Fall spannend und quasi semi-kooperativ kommt mit „Destinies“ ein Abenteuerspiel ins Haus, das, in verschiedenen Szenarien per APP-Erzählung, auch einen gesunden Wettstreit fördert. Es gilt das eigene Schicksal zu erfüllen, aber auf dem Weg dorthin müssen sich die Spieler nicht mit böswilligen Absichten untereinander abgeben. Ein Monster hier, ein Rätsel da, wenn das jemand anders erledigt ist es auch ok, nur wenn zwei die gleichen Aufgaben haben, kommt es natürlich zu Überschneidungen und zu einem möglichen Wettrennen, wer zuerst Gegenstand X erhält oder Person Y überzeugt oder Monster Z erschlägt.
Es wird also nicht wirklich gegeneinander gespielt, aber am Ende gewinnt, wer zuerst seine anfänglichen Spiel-Vorgaben erfüllt!

Die Szenarien sind allesamt in Geschichten verpackt, die von der kostenlosen und zwingend nötigen APP erzählt werden. Dabei gibt es teilweise auch eine Vertonung zu hören, aber meist muss reichlich Text selbst (vor-)gelesen werden. Innerhalb der Geschichten gibt es dann viele kleinere Nebenstränge und Ereignisse, die die Spieler erleben und erfüllen können. Dabei gilt es auch abzuwägen, ob man lieber böse oder gut agieren möchte. Wenn z.B. einem alten Mann im Wald geholfen wird, nach Hause zu kommen, könnte er sich als Heiler entpuppen und später helfen. Überlässt man ihn seinem Schicksal oder raubt ihn gar aus, wird er nicht so froh sein, aber vielleicht erhält man dann einen dringend benötigten Gegenstand.

Die jeweilige Hauptgeschichte erleben alle Spieler gemeinsam, aber sie passt sich i.d.R. dezent an die jeweiligen Spielercharaktere an, da diese ja unterschiedliche Schicksale (Aufgaben) zu bewältigen haben und „ihre“ Texte anders lesen. Die APP ist hierbei von den QR-Codes auf allen Karten abhängig, welche bei Bedarf immer gescannt werden können und so der APP mitteilen, was gerade geschieht bzw. geschehen soll(te). Die Spielwelt wird durch Landschaftsplättchen dargestellt und die Charaktere durch Miniaturen – und das ist hier sehr wörtlich gemeint, die Figuren sind wirklich extrem klein!
Von einem Startort ausgehend wird die Gegend drumherum nach und nach erkundet und durch die APP wird vorgegeben, welche Landschaftsplättchen aus- bzw. angelegt werden sollen. Die Landschaft wird in der APP gespiegelt und dort sind dann auch Markierungen von besonderen Orten versehen, die durch Anklicken besucht werden. Hier gibt es dann weitere Geschichtsteile zu lesen, Informationen abzurufen, Gegenstände zu kaufen, Monster zu bekämpfen, usw.

Neben den vorgefertigten Szenarien und diversen Erweiterungen zum Nachspielen, kann der geneigte Spieler auch per Editor eigene Szenarien entwickeln.

Glücksbetont spielt es sich, da sogenannte Erfolge immer durch Würfelwurf entschieden werden – wobei hier u.U. durch Gegenstände Boni hinzukommen können. Das Ergebnis, gemessen an den eigenen Attributen, wird in der APP eingetragen und diese verfährt dann mit dem Geschehen weiter. Meist sollten mind. 3-4 Erfolge eingetragen werden, um voran zu kommen, gelegentlich, je nach Geschichtsstrang, reicht aber auch schon ein einzelner Erfolg, um eine Belohnung zu erhalten.

Das Spiel verläuft so auf meist unterhaltsame Weise i.d.R. um die zwei Stunden pro Szenario. Dabei geben die Texte schon immer eine atmosphärische Stimmung wieder und man kann sich gut in das Geschehen einfühlen. Auch die vielen Interaktionen mit den Charakteren in der Spielwelt addiert sich hier zum stimmungsvollen Gefühl.

Auf Dauer kann es jedoch dazu kommen, dass viele Texte nicht mehr in ihrer Gänze zu Ende gelesen werden, da man eigentlich nur noch auf der Ergebnis erpicht ist und so nach einem Satz schon weiterklickt, um zu erfahren, was passiert. Dies stellt sich oft so im letzten Drittel eines Szenarios ein, da sich die Spielzeit allmählich hingezogen fühlt und bei drei Spielern z.B. das ewige Vorlesen ermüdet. Auch ist der Ablauf gelegentlich unklar bis zufällig. Es kommt vor, dass die Aufgaben wie ein Selbstläufer eine nach der anderen simpel zu lösen sind (inkl. entsprechendem Würfelglück) und dann wieder weiß man gar nicht wohin und was tun, trotz der vielen, geführten Interviews mit Nichtspieler-Charaktere bzgl. des eigenen Schicksals. Dies kann fordernd-motivierend sein, weil man das Rätsel des Vorankommens lösen will, aber öfters kam es auch nur glücklich vor, weil genau die eine Kleinigkeit übersehen wurde und deswegen drehte man sich nur im Kreis.
Im Solitär-Modus ist dies ganz anders, da kann man (mit evtl. Pausen) drauf losspielen, für sich alles lesen und niemand bremst oder kommt einem in den Weg. Da kann man dann ein Szenario, wie ein spannendes Buch geniessen.

„Destinies“ ist dabei an sich ein schickes Spiel – abgesehen von den Plastikfiguren, die sind eher peinlich – und macht Spaß. Es hängt etwas mit der Spielbesetzung zusammen und den Szenario-Charakteren und deren Aufgaben versus Fortuna. Gut unterhalten wird man auf breiter Basis auf jeden Fall, aber für den gewissen Extra-Kick fehlt es hie und da noch etwas. Die vielen Erweiterungen können da vielleicht Abhilfe schaffen und das Spiel noch zusätzlich aufwerten. Die APP selbst ist bisher fehlerfrei und das System funktioniert gut mit einem „Brettspiel“. Mehr Vertonung wäre erfreulich!
Wer also auf Lesestoff, Abenteuer und einer relativ intuitiven APP-Steuerung steht, sollte „Destinies“ schon auf jeden Fall ausprobieren!


[Galerie: 23 Fotos]
https://www.heimspiele.info/HP/?p=30826

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Brakus71
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Review-Fazit zu „Destinies“, einem APP-gesteuerten Abenteuerspiel.


[Fazit]
Düster, mittelalterlich, teils gruselig, auf jeden Fall spannend und quasi semi-kooperativ kommt mit „Destinies“ ein Abenteuerspiel ins Haus, das, in verschiedenen Szenarien per APP-Erzählung, auch einen gesunden Wettstreit fördert. Es gilt das eigene Schicksal zu erfüllen, aber auf dem Weg dorthin müssen sich die Spieler nicht mit böswilligen Absichten untereinander abgeben. Ein Monster hier, ein Rätsel da, wenn das jemand anders erledigt ist es auch ok, nur wenn zwei die gleichen Aufgaben haben, kommt es natürlich zu Überschneidungen und zu einem möglichen Wettrennen, wer zuerst Gegenstand X erhält oder Person Y überzeugt oder Monster Z erschlägt.
Es wird also nicht wirklich gegeneinander gespielt, aber am Ende gewinnt, wer zuerst seine anfänglichen Spiel-Vorgaben erfüllt!

Die Szenarien sind allesamt in Geschichten verpackt, die von der kostenlosen und zwingend nötigen APP erzählt werden. Dabei gibt es teilweise auch eine Vertonung zu hören, aber meist muss reichlich Text selbst (vor-)gelesen werden. Innerhalb der Geschichten gibt es dann viele kleinere Nebenstränge und Ereignisse, die die Spieler erleben und erfüllen können. Dabei gilt es auch abzuwägen, ob man lieber böse oder gut agieren möchte. Wenn z.B. einem alten Mann im Wald geholfen wird, nach Hause zu kommen, könnte er sich als Heiler entpuppen und später helfen. Überlässt man ihn seinem Schicksal oder raubt ihn gar aus, wird er nicht so froh sein, aber vielleicht erhält man dann einen dringend benötigten Gegenstand.

Die jeweilige Hauptgeschichte erleben alle Spieler gemeinsam, aber sie passt sich i.d.R. dezent an die jeweiligen Spielercharaktere an, da diese ja unterschiedliche Schicksale (Aufgaben) zu bewältigen haben und „ihre“ Texte anders lesen. Die APP ist hierbei von den QR-Codes auf allen Karten abhängig, welche bei Bedarf immer gescannt werden können und so der APP mitteilen, was gerade geschieht bzw. geschehen soll(te). Die Spielwelt wird durch Landschaftsplättchen dargestellt und die Charaktere durch Miniaturen – und das ist hier sehr wörtlich gemeint, die Figuren sind wirklich extrem klein!
Von einem Startort ausgehend wird die Gegend drumherum nach und nach erkundet und durch die APP wird vorgegeben, welche Landschaftsplättchen aus- bzw. angelegt werden sollen. Die Landschaft wird in der APP gespiegelt und dort sind dann auch Markierungen von besonderen Orten versehen, die durch Anklicken besucht werden. Hier gibt es dann weitere Geschichtsteile zu lesen, Informationen abzurufen, Gegenstände zu kaufen, Monster zu bekämpfen, usw.

Neben den vorgefertigten Szenarien und diversen Erweiterungen zum Nachspielen, kann der geneigte Spieler auch per Editor eigene Szenarien entwickeln.

Glücksbetont spielt es sich, da sogenannte Erfolge immer durch Würfelwurf entschieden werden – wobei hier u.U. durch Gegenstände Boni hinzukommen können. Das Ergebnis, gemessen an den eigenen Attributen, wird in der APP eingetragen und diese verfährt dann mit dem Geschehen weiter. Meist sollten mind. 3-4 Erfolge eingetragen werden, um voran zu kommen, gelegentlich, je nach Geschichtsstrang, reicht aber auch schon ein einzelner Erfolg, um eine Belohnung zu erhalten.

Das Spiel verläuft so auf meist unterhaltsame Weise i.d.R. um die zwei Stunden pro Szenario. Dabei geben die Texte schon immer eine atmosphärische Stimmung wieder und man kann sich gut in das Geschehen einfühlen. Auch die vielen Interaktionen mit den Charakteren in der Spielwelt addiert sich hier zum stimmungsvollen Gefühl.

Auf Dauer kann es jedoch dazu kommen, dass viele Texte nicht mehr in ihrer Gänze zu Ende gelesen werden, da man eigentlich nur noch auf der Ergebnis erpicht ist und so nach einem Satz schon weiterklickt, um zu erfahren, was passiert. Dies stellt sich oft so im letzten Drittel eines Szenarios ein, da sich die Spielzeit allmählich hingezogen fühlt und bei drei Spielern z.B. das ewige Vorlesen ermüdet. Auch ist der Ablauf gelegentlich unklar bis zufällig. Es kommt vor, dass die Aufgaben wie ein Selbstläufer eine nach der anderen simpel zu lösen sind (inkl. entsprechendem Würfelglück) und dann wieder weiß man gar nicht wohin und was tun, trotz der vielen, geführten Interviews mit Nichtspieler-Charaktere bzgl. des eigenen Schicksals. Dies kann fordernd-motivierend sein, weil man das Rätsel des Vorankommens lösen will, aber öfters kam es auch nur glücklich vor, weil genau die eine Kleinigkeit übersehen wurde und deswegen drehte man sich nur im Kreis.
Im Solitär-Modus ist dies ganz anders, da kann man (mit evtl. Pausen) drauf losspielen, für sich alles lesen und niemand bremst oder kommt einem in den Weg. Da kann man dann ein Szenario, wie ein spannendes Buch geniessen.

„Destinies“ ist dabei an sich ein schickes Spiel – abgesehen von den Plastikfiguren, die sind eher peinlich – und macht Spaß. Es hängt etwas mit der Spielbesetzung zusammen und den Szenario-Charakteren und deren Aufgaben versus Fortuna. Gut unterhalten wird man auf breiter Basis auf jeden Fall, aber für den gewissen Extra-Kick fehlt es hie und da noch etwas. Die vielen Erweiterungen können da vielleicht Abhilfe schaffen und das Spiel noch zusätzlich aufwerten. Die APP selbst ist bisher fehlerfrei und das System funktioniert gut mit einem „Brettspiel“. Mehr Vertonung wäre erfreulich!
Wer also auf Lesestoff, Abenteuer und einer relativ intuitiven APP-Steuerung steht, sollte „Destinies“ schon auf jeden Fall ausprobieren!


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https://www.heimspiele.info/HP/?p=30826

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Lexafarm
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